Analyse abgeschlossen, Heimniederlage verdaut – Die EWE Baskets Oldenburg wollen am Mittwoch den Ausgleich im Play-Off-Viertelfinale gegen ratiopharm ulm erreichen. Viel Zeit hatten Coach Mladen Drijencic und sein Team nicht, sich neu auf den Gegner auszurichten. Es werden wiederum Kleinigkeiten sein, die diese Play-Off-Serie entscheiden könnten. Die EWE Baskets sollten sich bewusst sein, dass bei einer Niederlage in Ulm, die Serie schnell beendet sein könnte, denn dann stünde es bereits 0:2. Ulm hätte den ersten Matchball.
Wie ist die Heimniederlage einzuordnen
Die Oldenburger müssen sich hinterfragen, was zu der doch deutlichen Niederlage geführt hat. Die Heimspiele gegen die Brose Baskets und den FC Bayern Basketball wurden furios gewonnen, gegen Ulm ging irgendwann der emotionale Faden verloren. Mladen Drijencic muss die richtigen Worte finden um die Mannschaft nach der Rekordsaison auf die Play-Offs zu motivieren. Im ersten Viertel von Spiel eins war dies noch gut gelungen, obwohl die EWE Baskets doch sehr von dem Dreier leben mussten. Als diese nicht mehr so hochprozentig fielen, fehlten den Huntestädtern unter dem Korb die Mittel. Raymar Morgan wirkte sehr viel frischer und heißer als der beste Center der Liga, Brian Qvale.
Reicht die Zeit für einen Change?
Von Samstag bis Mittwoch ist nicht viel Zeit um noch große Dinge im eigenen Spiel zu verändern, das bringen die Playoffs nunmal mit sich. Welche Kleinigkeiten kann Oldenburg verändern um in Ulm eine bessere Leistung abzurufen? Die Oldenburger müssen sich bewusst sein, dass 40 Minuten immer 100% gegeben werden müssen. Die Drijencic-Truppe hat in der Regular Season bewiesen, dass sie immer zurückkommen können und die Spiele gegen Bamberg und München waren 40 Minuten nahezu perfekt. Diese Einstellung und Konzentration müssen die Oldenburger auch im zweiten Spiel in Ulm an den Tag legen. Taktisch müssen die Oldenburg sich etwas einfallen lassen, im ersten Spiel war Brian Qvale nahezu abgemeldet und auch Vaughn Duggins konnte seine Stärken kaum ausspielen, weil ihm immer ein Gegenspieler auf den Füßen stand. Klemen Prepelic muss seine Wurfauswahl überdenken, bei 1 von 6 Dreiern in Spiel eins, muss Drijencic irgendwann die Bremse anziehen, auch wenn Prepelic ein ausgewiesener Scharfschütze ist, so muss er besser die Situationen erkennen in den er schießen kann. Eigentlich ganz einfach, jeder Spieler der Huntestädter muss im richtigen Moment seine Stärken einbringen, so wie viele Male zuvor. In einem Team, in dem nahezu jeder Spieler außerordentliche Offensiv-Fähigkeiten hat muss der Ball bewegt werden, sodass die Ulmer sich nicht auf einen oder zwei Spieler festlegen können den sie im defensiven Fokus haben.
Defensive ist gefragt
Vor allem in der Defensive werden sich die Oldenburger sich deutlich steigern müssen. 91 Punkte in der eigenen Halle zu kassieren ist schlimm genug, jedoch vor allem am Perimeter sollten die Oldenburger mehr Druck auf Per Günther ausüben um das Teamplay der Ulmer zu unterbinden, auch die Pick&Roll-Defense gegen Günther & Morgan sollte von Drijencic noch einmal angesprochen werden. Die Probleme hatten die Oldenburger vor allem unter dem Korb. Morgan, Butler und Rubit konnten in der Zone machen was sie wollten und rissen dadurch natürlich Lücken für die Außen. Chris Babb konnte dies im ersten Spiel sehr gut nutzen. Aber was tun, Mladen Drijencic fehlen durch die Ausfälle von Robin Smeulders und Dennis Kramer zwei Alternativen. Phil Schwethelm ist zwar sehr engagiert auf der Vier, jedoch fehlt im oft die Größe und die Reichweite um größere und athletischere Vierer zu verteidigen. Vielleicht wäre es eine Alternative Aleksandrov wieder starten zu lassen und Schwethelm in der Rotation als Stretch-Forward als taktische Variante einzuwechseln, dann jedoch würde Aleksandrov als Alternative für Qvale auf der Fünf viele Minuten spielen müssen. Eine Rückkehr von Smeulders wäre für Oldenburg Gold wert, um wichtige Minuten zu spielen.
Drijencic verspricht Willen
Die Beko BBL hat Mladen Drijencic bereits kennengelernt und wie der Oldenburger Trainer mit Niederlagen umgeht. Natürlich erkannte Drijencic sportlich die Niederlage an, spürte allerdings auch eine Enttäuschung über den teilweise fehlenden Willen das Ruder noch einmal rumzureißen. Dieser Wille muss am Mittwoch Abend geweckt sein, denn bei einer erneuten Niederlagen stünden die Oldenburger mit einem Bein in der Offseason. Der Headcoach sprach aber bereits unmittelbar nach dem ersten Spiel davon, dass er den Willen das nächste Spiel gewinnen zu wollen bei den Spielern spüren würde. In Ulm ginge es für ihn hauptsächlich darum, besser zu verteidigen. Vor allem im Eins-gegen-Eins und die Ulmer Transition solle gestoppt werden.
Tipp-Off in Ulm ist am Mittwoch Abend um 20:00 Uhr.