Die erste Halbzeit gestalteten die Braunschweiger Löwen im Auswärtsspiel gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg eher mäßig. Doch im letzten Viertel bewiesen sie Kampfgeist und hätten fast noch für eine Überraschung im Spiel am Samstagabend, dem 18.03.2017, sorgen können. Doch statt eines Sieges, gab es eine knappe 80:78-Niederlage in der MHP Arena in Ludwigsburg. Top-Scorer der Partie war der Braunschweiger Dyshawn Pierre mit 27 Punkten und 9 Rebounds. Jack Cooley traf für die Schwaben die meisten Körbe mit 16 Treffern. Auch in dieser Partie mussten die Niedersachsen erneut auf Carlton Guyton verzichten, der verletzungsbedingt ausfiel.
Erste Halbzeit verlief wie zu erwarten war
Das erste Viertel begann mit zwei Highlights – Geoffrey Groselle netzte zunächst per Dunking den Ball ein (Assist: Pierre), woraufhin es ihm der Ludwigsburger Tekele Cotton, der zuvor einen erfolgreichen Dreier getroffen hatte, gleich tat (2. Minute, 5:4). Hatte Braunschweig bis dato noch mithalten können, so fehlte es erneut in einer intensiven Defensive, und auch der Spielaufbau wurde, wie bereits in den Spielen zuvor, zu langsam gestaltet. Die MHP RIESEN hatten somit leichtes Spiel und zogen mit einem 7:0-Lauf davon (3. Minute, 10:4). Der nächste Punkt durch die Gäste kam lediglich durch einen erfolgreichen Freiwurf von Dyshawn Pierre. Nach zwei trefferfreien Minuten und sechs weiteren Punkten der Schwaben, wovon auch Neuzugang D.J. Kennedy seine ersten zwei Ludwigsburger Punkte verzeichnen konnte, nahm Löwen-Headcoach Frank Menz die Auszeit. Eine weitere Minute, in der nur die Gastgeber Punkte verzeichnen konnten, verging, bevor Dyshawn Pierre mit Assist von Thomas Klepeisz den ersten Feldwurf der Löwen traf (6. Minute, 18:8). Nun lief es besser für die Niedersachsen. Vier weitere Dreier durch Sid-Marlon Theis, der bereits in den Spielen zuvor von der Dreier-Linie sicher zu überzeugen wusste, Carlos Medlock und Dyshawn Pierre konnten diese auf der Haben-Seite verbuchen. Drew Crawford beendete das Viertel ebenfalls mit einem Wurf aus dem Feld und mit einem Punktestand von 30:19.
Zu Beginn des zweiten Viertels mussten die Oker-Städter einige Fouls verkraften, die wahrscheinlich auch der etwas besser funktionierenden Zonenverteidigung, auf die sie geswitched hatten, zu verschulden war. Sie gaben dem Gegner damit früh die Möglichkeit einfache Punkte zu machen. So schafften es die Löwen zwar, dass die RIESEN drei Minuten lang keine Punkte aus dem Angriff, aber vier Punkte in Form von Freiwürfen, erzielen konnten. Die Leistung hatte sich defensiv verbessert, aber in der Offensive gab es noch immer eine zu geringe Rotation, welche den Angriff zu langsam gestaltete und dem Gegner die Züge vorhersehbar machten. Die Ludwigsburger konnten so erneut einen zweistelligen Abstand von 41:28 (5. Minute) aufbauen. Doch Jamal Boykin brachte nun seine positive Art ins Spiel und erzielte vier Punkte hintereinander und verkürzte auf 42:34 (7. Minute). Eine Auszeit von RIESEN-Headcoach John Patrick sollte die Aufholjagd stoppen. Es folgte nur noch ein erfolgreicher Freiwurf durch Thomas Klepeisz ( 7. Minute) und ein Drei-Punkte-Wurf durch Dyshawn Pierre (Assist: Klepeisz, 48:40) drei Sekunden vor der Halbzeitpause.
Aufholjagd der Löwen in der zweiten Halbzeit
Nachdem sich die Löwen durch Carlos Medlocks „And One“ und einem Halbdistanzwurf durch Tim Schwartz (Assist: Pierre) auf 50:45 herangekämpft hatten (2. Minute), bewies Johannes Thiemann seine Qualitäten. Dieser sammelte Rebounds ein, um die Bälle gleich danach erfolgreich zu verwerten. Mit einem 8:0-Lauf, wovon sechs Punkte durch ihn erzielt wurden, und zweieinhalb erfolglosen Minuten für die Löwen stand es 58:45. Doch auch weiterhin lief es bei den Löwen nicht rund. Nachdem Jamal Boykin zwei Freiwürfe verwertete, folgten erneut drei schleppende Minuten ohne Körbe für die Niedersachsen. Währenddessen hatte D.J. Kennedy mit einem Korbleger den Abstand auf 65:47 gebracht ( 7. Minute). Doch die Löwen zogen zum Ende des Viertels ihre Defensive an und ließen keine weiteren Punkte des Gegners mehr zu. Dyshawn Pierre verkürzte zum Schluss mit einem Wurf von der Drei-Punkte-Linie (Assist: Theis) auf einen 65:53-Stand.
Auch die Anfangsminuten des letzten Viertels verliefen für die Gastgeber eher enttäuschend. Zwar gewannen sie die Rebounds, doch konnten sie diese nicht in Punkte umwandeln. Mit einem 0:7-Lauf kamen die Löwen nun auf 65:60 gefährlich nah heran. Nach drei erfolglosen Minuten verwandelte Jack Cooley einen Korbleger (Assist: D.J. Kennedy) und brachte wieder Distanz ins Spiel (4. Minute, 67:60). Daraufhin folgte ein Dreier durch Chad Toppert (Assist: Kennedy) und zwei Freiwürfe von Jack Cooley, die zu einem erneut zweistelligen Rückstand für die Löwen führten (72:62, 5. Minute). Doch das Spiel sollte sich nun spannend gestalten, denn die Gäste gaben nicht auf und blieben den MHP RIESEN Ludwigsburg auf den Versen. So hatten sie dreieinhalb Minuten vor Spielende erneut auf fünf Punkte verkürzt (72:67, 7. Minute). Das Spiel war nun davon geprägt, dass zunächst die Schwaben einen Abstand aufbauten, die die Löwen dann erneut auf fünf Punkte verkürzten, doch nicht näher herankamen. In den letzten Minuten wurde es da noch knapper. Dyshawn Pierre traf zunächst einen Halbdistanzwurf und dann einen Feldwurf (Assist: Medlock) und kam vier Sekunden vor Abpfiff auf 80:78 heran. Thomas Klepeisz zog daraufhin das Foul gegen Clifford Hammonds auf sich, und schickte ihn damit an die Freiwurflinie. Hammonds konnte die Würfe nicht verwerten, woraufhin nun die Löwen erneut den Ballbesitz drei Sekunden vor dem Ende hatten. Thomas Klepeisz musste dadurch den Ball von der Mittellinie aus abdrücken. Dieser Versuch blieb jedoch unbelohnt. Mit 80:78 konnten die MHP RIESEN Ludwigsburg einen zwar erwarteten, aber dennoch knappen und spannenden Sieg feiern.