Erneut wird die Diskussion rund um die Verkleinerung der BBL angefeuert. Im Zuge eines Interviews mit der „Süddeutschen Zeitung“ über ALBA BERLIN äußerte sich nun Axel Schweitzer, Präsident der Hauptstadt Basketballer und Vorstandsvorsitzender der ALBA Group plc & Co. KG, über die strittige Thematik. Im Vordergrund stand aber vor allem die derzeitige sportliche Situation der Hauptstadt-Basketballer und wie der Anschluss an die Liga-Spitze geschlossen werden soll.
Asien-Kontakte sollen Hilfe bringen
Zunehmend verlor ALBA BERLIN den Glanz des deutschen Vorzeige-Basketballvereins. Spätestens seit der für Fans enttäuschenden letzten Saison wurde klar, dass die sportliche Führung sich unlängst im Süden Deutschlands etabliert. Auch finanziell haben die Albatrosse das nachsehen – laut Schweitzer gäben der FC Bayern Basketball und die Brose Bamberg das doppelte an Spieler-Gehältern aus. Abhilfe schaffen sollen nun die Kontakte in den asiatischen Markt. In China ist Basketball die Volkssportart und hat mit 300 Millionen Aktiven die größte Anhängerschaft. Das Umweltunternehmen TechCent wurde unlängst Trikot-Sponsor der Gelb-Blauen. Die Asien-Kontakte will der 48-jährige Geschäftsmann, der selbst derzeit in Hong Kong lebt, nun nutzen um wieder aufschließen zu können. Der Profietat erhöht sich durch die enge Zusammenarbeit mit TechCent um 25 Prozent.
Deutscher Basketball benötigt Leitfiguren und Ligaverkleinerung
Die stagnierende Auslastung der Mercedes Benz-Arena von 68 Prozent führte Axel Schweitzer auf die mangelnden Erfolge der deutschen Nationalmannschaft zurück. Dirk Nowitzki sei ein Geschenk gewesen, dass der deutsche Basketball nicht verdient hätte, und habe die Sportart über Jahre getragen, so Schweitzer. Weiterhin sieht er ein Problem in der breiten Aufstellung der Liga. Laut dem Geschäftsmann seien 18 Mannschaften sicher zu viel, was eine hochwertige Vermarktung der Spielklasse schwer mache.
Neue Impulse
Veränderung brauche nicht nur die BBL, auch ALBA BERLIN habe diese nötig und in Persona von Aíto García Reneses bereits angestoßen. Der 70-jährige Spanier gelte als einer der europäischen Top-Coaches. Glücklich sei der ALBA-Boss über den neuen Trainer, doch mahne er auch zur Geduld. Berlin setzt nun auf Routine an der Seitenlinie um das Ziel in Form vom Spitzen-Anschluss zu schaffen und den beschwerlichen Weg von ALBA BERLIN weiterzugehen.
Die letzten großen Erfolge feierten die Hauptstädter Anfang der 2000er, als sie ab dem Jahr 1997 sieben mal in Folge den deutschen Meistertitel holen konnten. Doch die Jugendarbeit wurde hieraufhin vernachlässigt und auf den Erfolgen wurde sich ausgeruht. Doch trotz der zuletzt enttäuschenden Saison 2016/17 sieht Axel Schweitzer nicht alles vollends negativ. Schließlich habe ALBA BERLIN auch dreimal den Pokal gewonnen, sei einmal im Playoffs-Finale gewesen und sei 2015 nur knapp an der Top Acht der Euroleague vorbei geschrammt. Andere hätten investiert bis der Arzt käme, um dort hinzukommen, so Axel Schweitzer abschließend.