Ganz gleich, wie diese Saison weitergehen wird, eines scheint jetzt schon festzustehen: Die Zukunft der BBL wird alles andere als rosig aussehen. Denn zu viele der aktuellen Sponsoring Gigs, die in der Beletage des deutschen Basketballs aktiv sind, werden in den kommenden Wochen und Monaten enden. Und wie es dann weitergehen wird, scheint in den Sternen zu stehen. Ein Blick auf einen Sport, der wie gewohnt seit Jahren mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat.
Fast schon eine Randsport
Nun gut, Basketball ist sicherlich nicht als Randsportart in Deutschland zu bezeichnen. Allerdings muss man festhalten, dass sich viele Sportarten hinter dem König Fussball tummeln und versuchen, an den Jackpot zu gelangen. Denn ohne solvente Sponsoren und eine große Fanbasis ist auch im Basketball nicht viel möglich. Wie aber soll man noch genug Geld bekommen, wenn die DFL und der DFB gefühlt alle Premiumsponsoren immer für sich gewinnen und dabei wenig für andere Sportarten wie Eishockey, Basketball oder Tennis und Handball übriglassen? Diese Frage stellen sich immer mehr Vereine, besonders in diesen schweren Zeiten, in denen durch die Einschränkungen kaum noch Fans in die Arenen und Stadien dürfen, sodass weitere Einnahmen fehlen. Und da die Nähe zum Spiel und den Spielern fehlt, sind auch die Tipps bezüglich der Sportwetten in der jüngeren Vergangenheit kontinuierlich nach unten gegangen. So wird es schwerer, am Ball und im Gespräch zu bleiben. Ein anderer Aspekt aber sind auch die Sponsoren an sich.
Energiekonzerne ziehen nicht mehr
Noch ist es ja zum Glück im Fussball nicht der Fall, dass Konzerne im Vereinsnamen auftauchen, auch wenn man in Leverkusen und Leipzig eigene Wege gefunden hat, dies zu umgehen. Im Basketball aber ist es seit Jahren gang und gebe, fast alle drei oder vier Jahre den Namen zu ändern, wenn der Sponsor kommt und wieder geht. Eine gewisse Konstanz hat sich in den letzten Jahren zwar eingeschlichen, aber auf Dauer ist es doch seltsam, wenn eine Sportmannschaft den Namen eines Modelabels oder gar eines Energiekonzerns trägt. Die Identifizierung der Fans mit einem solchen Sponsor sind meist eher oberflächlich, was ebenfalls nicht dazu beiträgt, nachhaltig für eine Zunahme an Einkünften zu sorgen. Wie also steht es um die Zukunft eines Sports, der an sich Millionen an Fans in seinen Bann ziehen sollte?
Ein Blick in die Zukunft
Natürlich wird Basketball auch in der Zukunft weiterhin zu den großen drei Sportarten der Bundesrepublik gezählt werden, allerdings muss man neidlos anerkennen, dass Eishockey und Handball den Basketballern wohl ein wenig den Rang ablaufen können und werden. Denn aktuell leidet man hier unter den Einschränkungen mehr als bei anderen Sportarten und auch die Sponsoren scheinen nur mäßig Interesse daran zu finden, in der näheren Zukunft viel investieren zu wollen, auch weil die BBL im internationalen Verhältnis kaum aus dem Mittelmaß rauszukommen scheint. Da wirken große Deals häufig wie verbrannte Asche. Wie und ob Basketball weiterhin für Furore sorgen kann, bleibt abzuwarten. Sicher aber scheint, dass sich hier recht schnell etwas verändern muss, damit der nächste Wurf sitzt.