Es gibt sie noch, die Überraschungen in der modernen Sportwelt. Zwar sind die Bayern im Fussball in den kommenden Jahren wohl nicht zu schlagen und auch beim Handball geht nichts an Kiel und Flensburg vorbei, aber das bedeutet nicht, dass es nicht auch andere Sportarten gibt, in denen immer mal wieder Ausreißer von sich reden machen. Ein solcher Fall kommt aus der schönsten Hansestadt Hamburg. Hier machen sich die Hamburg Towers momentan in der easyCredit BBL gerade daran, die beste Hauptrunden Spielzeit ihrer noch jungen Vereinshistorie zu spielen, die Play-Offs sind bereits gebucht. Was aber ist da möglich? Ein Blick hinter die Kulissen.
Die Defense steht
Das Credo des Trainers ist bekannt. Der Trainer wiederholt ununterbrochen: „Verteidigung ist der Weg zum Erfolg“, was so etwas wie bedeutet: Was hinten verhindert wird, muss nicht vorne getroffen werden. Und: „Indem wir mit komplexer Intensität verteidigen, werden wir die Gegner zu schwierigen Ergebnissen und Fehlern forcieren.“ Es geht um Power, aber auch um eindeutig kommunizierte Vereinbarungen. Wieder angreifen und fallen lassen – das verwirrende Hin und Her hat eine innere Struktur und entnervt den Gegner. Die Statistiken der Towers sprechen für sich, kaum ein Team kann mithalten. Die beiden besten „Diebe“ der Liga spielen in Hamburg: TJ Shorts sowie Kameron Taylor führen diese Statistik an und werden wohl unabhängig vom Ausgang dieser Saison nicht in der Elbmetropole zu halten sein.
Auch wirtschaftlich auf gesunden Beinen
Trotz der überraschend souveränen finanziellen Situation wachsen die Ideen und Wünsche an der Alster nicht in den Himmel. Durch die aktuelle weltpolitische Lage sind auch die Sponsorendeals ein wenig eingefahren, um stolze 1,5 Millionen Euro runter. Andere Dinge entwickeln sich allerdings großartig. Die Infrastruktur im Süden Hamburgs verbessert sich konstant. Bis Ende 2022 soll das Quartierssporthaus als neues Sporthaus und Verbindungselementfertig sein. Die moderne Arena namens Elbdome ist dank vielschichtiger und überregionaler Bemühungen ebenfalls geplant. Es kostet 150 Millionen Euro und soll Platz für 9.000 Zuschauer bieten. Neben den strauchelnden Fussballern vom HSV und St. Pauli scheint sich aktuell also eine echte Alternative aufzutun in der sportbegeisterten Stadt.
Und in den Play-Offs?
Die Play-Offs sind also eingetütet, werden dieses Jahr aufgrund der Lage allerdings anders stattfinden als der Fan das so aus der Vergangenheit kennt. Für die Spieler aus Hamburg sollte dies kein Nachteil sein, denn sie können ja komplett unvoreingenommen reingehen, da sie nichts zu verlieren haben. Auch die Buchmacher sehen das ähnlich. Für Merkur Neukunden ergibt sich so die Möglichkeit, auf einen Underdog zu setzen, der in der Hauptrunde so ziemlich jedem Favoriten mindestens ein Bein gestellt hat. Allerdings werden sich die Gegner nun auch auf einen quasi unberechenbaren Verein eingestellt haben, das Überraschungsmoment ist also ein wenig dahin.
Fazit
Wie weit es für die Towers am Ende gehen wird, werden die Play-Offs zeigen. Aber schon jetzt darf man begeistert ob der gezeigten Leistung sein. Wenn die Starspieler gehalten und auch vermehrt in den Nachwuchs und die Infrastruktur investiert wird, dann kann man davon ausgehen, dass sich die Elbstadt in den kommenden Jahren als echte Alternative zur Spitze in der easyCredit BBL etablieren wird.