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Sonntag, Oktober 1, 2023

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Basketball mal ganz anders erleben

Slam-Dunks und Granny Shots, Lay Up, Steals und Turnover: Basketball hat in Deutschland eine treue Fangemeinschaft. Rund 15 Millionen Bewohner der Bundesrepublik sind als Anhänger des Sports zumindest einigermaßen mit dem Fachjargon des Korbballspiels vertraut. Der Deutsche Basketballbund verzeichnet zudem eine wachsende Zahl aktiver Mitglieder. Rund 216.000 waren es im Jahr 2022. Sechs Jahre vorher lag die Zahl noch bei unter 200.000.

Das Interesse an dem in den USA schon fast als Nationalsport geltenden Basketballs dürfte in diesem Jahr durch den Hollywoodfilm „Air“ mit Matt Damon in der Hauptrolle noch steigen. Der Streifen dreht sich um die Geschichte des „Air Jordan“, dem wohl berühmtesten Sportschuh in den weltweiten Stadien.

Selbst Nichtsportlern dürfte der Name Michael Jordan, der hinter dem Schuh steckt, ein Begriff sein. Der legendäre Athlet hat unter anderem mit den „Space Jam“-Filmen den Sprung vom Spielfeld ins Hollywoodstudio gebracht.

Dass Basketball auch anders geht als nur in der klassischen National Basketball League in den Staaten ist allerdings weniger bekannt.

Als die besten Botschafter des Sports gelten die „Harlem Globetrotter“. Seit fast 100 Jahren existiert die Truppe, die wie keine zweite ernsthaften Sport mit Clownerie verbindet.

Dabei steckte lange Zeit Notwendigkeit hinter der lustigen Fassade. Als der Chicagoer Geschäftsmann Abe Saperstein die farbige Basketballmannschaft 1926/1927 gründete, war der Gedanke an Afro-amerikanische Sportler in den rein weißen amerikanischen Clubs und Ligen undenkbar. Für schwarze Fans waren die Globetrotters Helden und Vorbilder, auch wenn ihre sportlichen Leistungen offiziell ignoriert wurden. Ende der 1940er Jahre besiegten sie den amtierenden Meister in der Basketballliga, die Minneapolis Lakers. Die Ligateilnahme blieben ihnen dennoch verwehrt.

Im Ausland hingegen fanden sie als fliegender Basketballzirkus mehr Erfolg. 1951 brachten sie einen Ausnahmesportler zurück nach Deutschland, der 1936 bei den Olympischen Spielen mit vier Goldmedaillen die Welt begeistert und Adolf Hitler verstört hatte. Der Afroamerikaner Jesse Owens, der sowohl im 100 Meter- und 200 Meter-Lauf wie im Staffellauf und im Weitsprung brillierte, wurde bei seinem Berlin-Auftritt mit den Harlem Globetrotters mitten im Kalten Krieg von 75.000 jubelnden Zuschauern gefeiert.

Dabei war seine Ankunft sehr untypisch verlaufen und doch alles andere als ungewöhnlich für die Basketballclowns: Owens wurde in der Halbzeit aus sicherer Entfernung aus einem Hubschrauber ins Olympiastadium geschubst.

Dass die Harlem Globetrotters bei allem Showspektakel auch hervorragende Sportler sind, obwohl sie weiterhin Basketball mit Slapstick verbinden, ist derzeit auf einer Welttournee zu sehen. Unter anderem macht die Truppe, die regelmäßig auch in der US-amerikanischen Glücksspielmetropole Las Vegas die Besucher zwischen Poker, Theater und Konzerten begeistert, auch in Deutschland Halt. Auftritte stehen im Oktober in Hamburg, Düsseldorf, Hannover, Regensburg und Wetzlar auf dem Tourneeplan.

Las Vegas hat aber noch mehr außergewöhnlichen Basketball zu bieten. Fans des Frauensports finden mit den Las Vegas Aces eines der besten Teams des Landes. Die Aces sind auch bei Fans von Fantasy Basketball bei den Frauen begehrt.

Fantasy-Ligen nehmen überhaupt an Beliebtheit zu, und auch Deutschland bildet dabei keine Ausnahme.

Dabei werden meist die NBA-Teams als Grundlage genommen. Beim Fantasy-Basketball können die Fans ihr eigenes Team aus echten Profis zusammenstellen. Deren Ergebnisse in den einzelnen Begegnungen und die Statistiken werden dann zusammengerechnet. Angerechnet werden üblicherweise Punkte, Rebounds, Assists, Steals, Blocks, gemachte 3-Punkter, Field Goals und Free Throws.

Schwierig wird das Spiel in der Fantasy-Liga allerdings durch den Draft. Jeder Spieler darf in der gesamten Liga nur einmal vorkommen, so dass jeder Zocker so viele Stars wie möglich in seinem Team haben und den anderen wegschnappen möchte. Wie im echten Draft wird ausgelost, welcher Manager die erste Wahl hat. War jeder einmal dran, wird für den zweiten Spieler im Snake-System die Reihenfolge umgedreht.

Gespielt wird die Fantasy-Liga in zwei verschiedenen Versionen. Bei Rotisserie werden die Statistiken aus jedem Spiel gesammelt und am Ende der Saison zusammengerechnet, wobei jede einzelne Kategorie für sich gewertet wird.

Beim Head-to-Head werden die Auswertungen nur für eine Spielwoche vorgenommen, und nur die besten Teams kommen in die Play-Offs am Ende der Saison, wo es um den Gesamtsieg geht.

Doch das Drama von Basketball lässt sich noch auf eine ganz andere Form erleben. Vor allem in japanischen Anime-Serien steht Sport gern mal im Mittelpunkt. Zu den erfolgreichsten Shows der vergangenen Jahre zählt dabei „Kuroko’s Basketball“. In drei Staffeln wird die Geschichte des basketballbegeisterten, aber schmächtigen Oberstufenschülers Kuroko Tutsoya und des muskulösen 1,90 großen Taiga Kagami erzählt, die gemeinsam versuchen, für ihre Schule den Sieg zu holen.

Noch einen Kopf größer als Taiga ist mit 2,13 Meter übrigens der jüngst in die Basketball Hall of Fame aufgenommene deutsche Basketball-Star Dirk Nowitzki.

Der 2019 in der NBA in Ruhestand gegangene Würzburger ist einer der Gründe, warum die US-Clubs auch in Deutschland populär sind. Aber auch in Fantasy-Teams, in gezeichneter Form oder mit Slapstickeinlagen ist der 1891 von einem Lehrer entwickelte Sport ein echter Slam Dunk.

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